Er liebt mich, er liebt mich nicht…


Das Gänseblümchen ist eine dieser Heilpflanzen, die zwar jedes Kind erkennt, aber nur wenige Menschen wissen um seine heilenden Eigenschaften. Das Maßliebchen, wie es auch genannt wird, kommt so ziemlich überall vor, wo auch Gras wächst: auf Rasen, in Gärten, an Wegrändern und da es sogar dem Frost trotzt findet man zierlichen Blümchen fast das ganze Jahr über. Sein lateinischer Name bellis (schön) perennis (andauernd) ist ein sehr passender Name für diese schlichte Schönheit, die man zu jeder Jahreszeit antrifft.


Mythologie

„Er liebt mich, er liebt mich nicht…“, wer kennt dieses Spielchen nicht?! Natürlich gibt es viele Bräuche, Sagen und Legenden um das Gänseblümchen. Aus der nordischen Mythologie wissen wir, dass es Freya der Wanengöttin der Liebe und der Ehe zugeschrieben wurde. Bei den Germanen wurde es Ostara, der Göttin der Fruchtbarkeit und der Morgenröte geweiht. Den ersten drei Gänseblümchen, die man im Frühling findet, werden besondere Heilkräfte zugesprochen: Sie sollen das ganze Jahr vor Krankheit schützen.


Wesen und Energie des Gänseblümchens

Wenn man im Frühjahr das erste Gänseblümchen entdeckt, erfüllt einem sogleich eine kindliche Heiterkeit und alles Trübsal des Winters ist vergessen. Und genau diese Fröhlichkeit vermittelt uns das Gänseblümchen. Besonders seine Blütenessenz vermag Wunden und Verletzungen physischer und seelischer Natur zu heilen. Es macht den Weg frei zu den Seelenanteilen, die wir aus Angst und Leid abgespalten und tief vergraben haben. Mit Hilfe des Gänseblümchens kannst Du diese Anteile zurückholen und ihnen den Schutz und die Sicherheit geben, die sie brauchen. Wenn Du Dein inneres Schattenkind mit der Leichtigkeit des Gänseblümchens empfängst, wird es in Liebe und Geborgenheit gehüllt.


Signaturenlehre

Aus astrologischer Sicht und der Signaturenlehre wird das Frühlingsblümchen der Sonne, dem Mond und der Venus zugeordnet. Die Eigenschaft sein Köpfchen immer in Richtung Sonne zuwenden deutet auf die regenerierenden Aspekte auf unser Immunsystem hin. Die rosagefärbte Unterseite seiner Zungenblüten (was durch ein bestimmtes Farbpigment geschieht, dem Anthocyan, das als eine Form des Sonnenschutzes für die Gänseblümchen und andere Pflanzen dient) schreibt man der Venus zu, die über unsere Gebärmutter regiert. Doch nicht nur die muskelstarke Gebärmutter, auch alle anderen Muskeln und Bänder profitieren von der heilenden Wirkung. Besonders nach einer langen und schweren Geburt, wo viel Durchhaltevermögen gefragt war, ist das bellis perennis eine der Pflanzen, die v. a. in der Homöopathie ihren Einsatz finden. Die Zuordnung zum Mond verdankt das Gänseblümchen seiner Abhängigkeit von Licht. Es öffnet sich am Morgen, wenn die Sonne hell scheint, bei Regen und am Abend schließt es sein Köpfchen wieder. Dieser Rhythmus des Öffnens und Schließens sympathisiert mit dem weiblichen Muttermund. Es wird nicht umsonst „Arnika der Gebärmutter“ genannt.

Das Rot der Zungenblätter verbindet man auch mit dem Blut. Deshalb wird das Gänseblümchen mit seinen blutstillenden Kräften gerne bei Blutergüssen, Schwellungen und ähnlichem eingesetzt. Seine blutreinigende Eigenschaft verhilft ihm in meine Detox-Tinktur. Das Gelb der Röhrenblüten in der Mitte deutet in der Signaturenlehre auf Heilwirkungen bezüglich der Leber und anderen Ausscheidungsorganen hin. Dazu gehört selbstverständlich auch unsere Haut. Vor allem bei kleinen Entzündungen, aber auch eitrigen Furunkeln und Abszessen, wirkt das Gänseblümchen Wunder.


Weitere Anwendungsgebiete

Natürlich gehen seine Einsatzgebiete nicht nur auf die Signaturenlehre zurück. Wenn wir uns seine Inhaltstoffe anschauen, finden wir noch so einige Anwendungsbereiche. Saponine z. B. können cholesterinsenkend, antibiotisch, blutdrucksteigernd und immunmodulierend wirken. Gerbstoffen sagt man zu, dass sie adstringierend, austrocknend, reizmildernd, entzündungshemmend, bakterizid und fungizid, austrocknend und blutstillend sind. Die positive Wirkung des Gänseblümchens auf den Stoffwechsel und den Blutfluss wird u. a. den Flavonoiden (Pflanzenfarbstoff) zugeschrieben, welche auch als Schutzschild gegen freie Radikale aktiv sind.


Anwendung

Gänseblümchen eignen sich hervorragend für eine blumige Deko im Salat, aber auch auf einem Butterbrot mit anderen Wildkräutern. In einem Oxymel kannst Du all die guten Eigenschaften für Dich nutzen, aber auch in einer Tinktur, als Blütenessenz oder Globuli.

Der Beitrag ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker.

Quellen: Mein Wissen, sowie „Die Kräuter in meinem Garten“ von Siegrid Hirsch & Felix Grünberger, „Lexikon der Frauenkräuter“ von Margret Madejsky