Wissenswertes


In meinem letzten Artikel habe ich Dir schon allerlei über die Fichte erzählt. Hier möchte ich nun noch ein paar Details ergänzen, welche ich als sehr wissenswert empfinde. Sowohl zu ihrem Lebensraum, ihrem Wesen und ihrer Heilwirkung gibt es noch einiges zu erzählen.

Die Fichte kann eine Höhe von bis zu 50m erreichen und ist einer der größten Nadelbäume in Europa und kann zwischen 400 und 600 Jahre alt werden. Ihr natürlicher Standort liegt bei 900 bis 2000m ü. M. und bilden so die Baumgrenze in Gebirgen. Junge Fichtenwipfel sind viel heller als die älteren Nadeln, die bis zu sechs Jahre am Baum bleiben.


Aus den frischen Trieben stelle ich, super gerne Hustensaft und Likör her. Natürlich hab ich das nicht erfunden. Diese Rezepte haben jahrelange Traditionen und werden von einer Kräuterhexe an die nächste weitergegeben. Aber beim Sammeln sei Vorsicht geboten! Pflücke ausschließlich und immer nur das was Du sicher kennst und nur soviel, wie Du brauchst (Handstraußregel). Zudem ist es in einigen Gegenden verboten Baumwipfel zu ernten. Erkundige Dich vorher beim örtlichen Förster oder bediene Dich an Fichten, die Dir oder einem Bekannten gehören.

Innerlich eingenommen lösen vor allem die Inhaltstoffe Limonen, Campher und Pinen festsitzenden Schleim in den Bronchien. Der Hustensirup aus Fichtenwipfel wirkt gleichzeitig desinfizierend und reinigend auf die Atemwege und beruhigt ebenso einen gereizten und entzündeten Rachen. Besonders gern wird auch das Harz der Fichte verwendet. Als Bronchialbalsam, aber auch als Muskelschmerzsalbe. Aber dazu in einem anderen Post mehr.

Achtung! Bei Husten durch Asthma oder Keuchhusten sollte jedoch auf die innere und äußere Anwendung verzichtet werden, da das ätherische Öl hier zu sehr reizen könnte.

Fichtenwipfel-Hustensaft


Zutaten:

  • ein gut verschließbares Glas ca. 500ml
  • Brauner Zucker
  • 2 handvoll Fichtenwipfel
  • etwas Alkohol zum desinfizieren


Zubereitung:


Desinfiziere zuerst das Glas in dem Du einen Schluck Alkohol hinengibst, es verschließt und gut schüttelst. Kipp den Alkohol wieder aus und lass die Feuchtigkeit etwas verdunsten. Schichte nun abwechselnd frische Fichtenwipfel und Zucker ins Glas. Jede Schicht ca. einen Fingerbreit, der Zucker bildet den Abschluß. Achte darauf, dass diese letzte Zuckerschicht die Wipfel komplett bedeckt. Wichtig um Schimmelbildung zu vermeiden ist, dass Du das Glas bis zum Rand füllst und zwischendurch nicht öffnest. So entsteht ein „keimfreies” Vakuum. Schraube nun den Deckel fest auf Glas. Das ganze darf nun an einem schönen Plätzchen bis im August vor sich hin reifen. Mein Glas steht auf der Fensterbank, aber nicht direkt in der Sonne. Im Optimalfall verflüssigt sich der Zucker und wird zu einem zähflüssigen Hustensaft. Dieser sollte ab August zum Absieben bereit sein. Eventuell einfach im Wasserbad leicht erwärmen und so der Verflüssigung auf die Sprünge helfen. Den Sirup in eine saubere Flasche füllen. Ca. 6 Monate haltbar (meinen habe ich diesen Winetr nicht gebraucht, er ist immer noch einwandfrei).


Anwendung:

Wie herkömmlichen Hustensaft verwenden, d. h. 1 EL 3-6 mal täglich pur einnehmen.

Die abgefilterten Fichtenwipfel kannst Du dann mit 500ml Wodka übergießen und nochmal 6 Wochen ziehen lassen. Anschließend wieder abfiltern und den Likör weitere 6 Monate reifen lassen.

Fichtenwipfel-Spitzwegerich-Oxymel


Zutaten:

  • ein großes Schraubglas, ca. 700ml
  • 500ml Honig
  • 100ml naturtrüber Apfelessig
  • 1 kleine handvoll Fichtenwipfel
  • 15-20 Spitzwegerichblätter


Zubereitung:


Gib nun 1-2 Teile Kräuter (Fichtenwipfel und ), 100 ml naturtrüber Apfelessig und 500ml Honig ins Glas und verschließ es gut. Das ganze 4 Wochen ziehen lassen und täglich schütteln. Nach der Auszugszeit abfiltern und in eine saubere Flasche füllen. Ca. 6 Monate haltbar.


Anwendung:

Wie herkömmlichen Hustensaft verwenden, d. h. 1 EL 3-6 mal täglich pur einnehmen.


Viel Spaß beim ausprobieren!

Der Beitrag dient zur Information und ersetzt nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle Rezepturen sind erprobt, stammen aus der Volksheilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.