Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) &
Echter Salbei (Salvia officinalis)


In den letzten Wochen haben unsere Wiesen angefangen zu blühen. So viele unterschiedliche Blumen kamen zum Vorschein und erfreuen unser Gemüt, aber auch die Bienen dürfen sich an den schönen Blüten nähren. Eine sticht dabei besonders ins Auge. Mit seinen dunkelvioletten Blüten fällt der Wiesen-Salbei gleich auf. Er ist unglaublich hübsch anzusehen und den Bienen gefällt er auch außerordentlich gut. Vielleicht mag das an der speziellen Form seiner helmartigen Blütenlippen liegen, die genau der Form eines Bienenrückens angepasst sind und eine Bestäubung ganz leicht machen.

Der Wiesen-Salbei ist eine wilde Form unseres Salbeis aus dem Garten. Er ist im Geschmack viel milder, da er weniger ätherische Öle beinhaltet, doch für eine Teemischung sind seine Blüten ein toller Farbtupfer. Seine heilende Wirkung auf den Körper ist zwar etwas geringer, doch in seinem stärkenden Effekt auf unser Wesen steht er dem Echten Salbei in nichts nach.

Mythologie

Der Legende nach soll Maria während der Flucht mit dem Jesuskind vor Herodes Unterschlupf unter dem Salbei gefunden haben. Als Dank gab sie ihm die Kraft, die Menschen von Krankheit zu heilen und vor dem Tod zu retten. Und nun ratet mal wovon sich das Wort Salbei ableitet? Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet heilen (salvare), gesund sein (salvere). Also kein Wunder, dass wir den Salbei bei so vielen Zipperlein einsetzen können.


Wesen und Energie des Salbeis

Auf energetischer Ebene hilft der Salbei unsere drei Seinsebenen (Körper, Geist und Seele), sowie Herz, Bauch und Kopf in Einklang zu bringen. Viele alte Brauchtümer verbinden die Pflanze mit der Zahl 3. Als Blütenessenz stärkt sie uns den Rücken, bringt Ruhe und Weisheit und lässt all unseren Erfahrungen einen Sinn zukommen. Als Räucherpflanze ist Salbei die Reinigungspflanze schlechthin. Er reinigt von allen Anhaftungen, die nicht mehr gewünscht oder gebraucht werden und harmonisiert die Raumenergie.


Signaturenlehre

Die ausgeprägte Blattäderung des Salbeis zeigt die Verbindung zu unserem Nervensystem, welches diese Heilpflanze zu stärken vermag. Körperlich reguliert er das Wärmezentrum unseres ZNS, seelisch beruhigt er das Nervenkostüm. Sein schweißähnlicher Geruch steht im Bezug zum menschlichen Schweiß, welchen er tatsächlich wissenschaftlich belegt hemmt. Dies machen wir uns z. B. in meinem selbstgemachten Salbei-Deo zu nutze. Astrologisch wird der Salbei durch seine graugrüne Farbe dem Saturn zugeordnet, der Herr über das Alter ist. Der Planet charakterisiert körperlich chronische Krankheiten, alle Wehwehchen des Alters, sowie Knochen- Zahn- und Steinleiden.

Weitere Anwendungsgebiete

Der Salvia officinalis ist auswurffördernd und entzündungshemmend, somit ein tolles Mittel bei Husten und Halsweh. Unser Mund freut sich über eine Spülung mit Salbei, da gesundes Zahnfleisch gestärkt und kranke Schleimhäute von Erregern befreit werden. In Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr helfen schon 3 gekaute Blätter täglich, um die Immunabwehr zu stärken. Auch Mundgeruch wirkt das Kraut entgegen. Das ätherische Öl des Salbeis hat einen antimykotischen (nachweislich bei Candida), antibakteriellen und antiviralen Effekt. Es wirkt magenstärkend und blähungswidrig auf unsere Verdauungsorgane, und durch seine krampflösenden und menstruationsregulierenden Eigenschaften ist der Salbei ein ganz besonderes Frauenkraut. Sitzbäder helfen bei wundsein im Intimbereich und auch beim Yoni-Steaming kann er wunderbar eingesetzt werden. Viele kennen es als schweißhemmendes pflanzliches Arzneimittel für die Wechseljahre. Doch auch übermäßiges Schwitzen an Händen und Füßen kann sich normalisieren. Ein Tee aus Salbeiblättern kann die Milchbildung beim Stillen reduzieren, falls die Brust regelrecht „überquillt”, oder auch beim Abstillen eigesetzt werden. Außerdem begünstigt Salbei die Heilung von Wunden.

Der Beitrag ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker.

Quellen: Mein Wissen, sowie „Die Kräuter in meinem Garten“ von Siegrid Hirsch & Felix Grünberger, „Lexikon der Frauenkräuter“ von Margret Madejsky