Hallo ihr Lieben,
hier bei uns im Hegau ist der Herbst eingezogen, ein idealer Zeitpunkt um Marmelade einzukochen. Letzte Woche war ich unterwegs und habe Holunder gesammelt. Gar nicht so einfach, da manche Dolden schon recht vertrocknet, andere noch unreif waren. Aber es kam ein bisschen was zusammen. Zwetschgen besorgte ich mir auf dem Wochenmarkt.
Der Holunder (Sambucus nigra) ist eine der wenigen Pflanzen, die in meinem Lieblingskräuterbuch sage und schreibe 2 ganze Doppelseiten beansprucht. Er wächst fast überall wo es feucht ist, an Wald- und Wiesenränder, meist zwischen anderen Sträuchern und wird 3 – 7m hoch. Er hat ovale Blätter, die meist fünffiedrig, also eins an der Spitze, die anderen vier liegen sich gegenüber, angeordnet sind. Wenn die Beeren reif sind, färben sich die Stiele der Dolden rot.
Im sagenumwobene Holunderstrauch wohnen gute Geister, die uns Menschen vor Bösem bewahren. In seinen Wurzeln weilt die Erdgöttin Holda (aha, daher auch Holderbusch) und andere Wesen. Er gilt als Schwellenbaum zwischen dem Reich der Erdoberfläche und dem Reich des Erdinnern. Darum sollte man ihn ohne triftigen Grund nicht fällen, das bringt Unglück.
Über den Holunder gibt es unzählige Mythen, doch ich will Euch auch etwas über seine heilsamen Eigenschaften erzählen: Seine Blüten werden in ihrer thermischen Wirkung eher als kühl eingordnet und stärken Lunge, Niere und Blase. Durch die leicht entwässernden und schweisstreibenden Inhaltsstoffe setzt man sie gerne bei Infekten mit Fieber ein. Die Rinde gilt als warm, unterstützt Leber, Niere und Dickdarm und hat recht vielseitige Einsatzgebiete. Zum Beispiel gehören Verstopfung, Arthritis, Rheuma und Ödeme dazu. Die Beeren, um welche es hier geht, helfen bei neuralgischen Schmerzen (z. B. Ischias) und wirken hustenlindernd. Ob das unserer Marmelade auch noch kann ?














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